Der Cluster Africa Multiple im Überblick
Der Cluster Africa Multiple im Überblick
Der im Januar 2019 im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gegründete Africa Multiple Cluster of Excellence knüpft an die langjährige und herausragende Tradition der Afrikaforschung an der Universität Bayreuth an. Er verfolgt eine ambitionierte und innovative Agenda, die sich im Untertitel „Reconfiguring African Studies“ widerspiegelt. Der Cluster umfasste zunächst 25 Principal Investigators und ist seitdem stetig gewachsen. Heute vereint er über 160 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von drei Kontinenten, die eine breite Palette an Fachdisziplinen vertreten und gemeinsam mit akademischen Partnerinstitutionen in Afrika, Deutschland, Europa, Asien und Amerika an gemeinsamen Forschungsinteressen arbeiten.
Mehr als nur ein Perspektivwechsel
Unser Verständnis von der Neuausrichtung der Afrikastudien konzentriert sich auf die Anregung neuer theoretischer Ansätze und die Entwicklung neuer Formen der wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Die Cluster-Mitglieder stammen nicht nur von der Universität Bayreuth, sondern auch von unseren akademischen Partnerinstitutionen in Afrika und weltweit. Sie entwickeln und verfolgen Forschungsfragen sowie Theoriebildung in kooperativen, interdisziplinären Projekten – insbesondere gemeinsam mit den African Cluster Centres (ACCs) an der Joseph-Ki-Zerbo-Universität in Ouagadougou (Burkina Faso), der Universität Lagos (Nigeria), der Moi-Universität in Eldoret (Kenia), der Rhodes-Universität in Makhanda (Südafrika) sowie dem Centro de Estudos Afro-Orientais (CEAO) an der Universität Salvador da Bahia (Brasilien).
Ein transformativer Raum für Afrikastudien
Über die Bayreuth Academy of Advanced African Studies betreibt der Cluster ein Fellowship-Programm für Nachwuchs- und erfahrene Forschende, die sowohl durch Einladung als auch über regelmäßige internationale Ausschreibungen rekrutiert werden. Die Akademie bietet außerdem spezielle Formate für die Qualifizierung von Postdoktorandinnen und Postdoktoranden und beherbergt vier eigenständige Nachwuchsforschungsgruppen, die an clusterrelevanten Themen arbeiten. Für die forschungsorientierte Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden steht die renommierte Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS) zur Verfügung, die bereits 2007 gegründet wurde. BIGSAS bringt in den Cluster ein großes Netzwerk von über 200 herausragenden jungen und etablierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein. Das international bekannte Iwalewahaus (gegründet 1981), ein lebendiges Zentrum für den Austausch mit afrikanischen Künsten, bereichert unsere Arbeit durch Ausstellungen, Dokumentation, Forschung und transdisziplinäre Arbeitsformate mit Künstlerinnen und Künstlern.
Alle Cluster-Mitglieder – ob in Bayreuth, Afrika oder an anderen Orten weltweit – sind über unsere Digitale Forschungsumgebung (Digital Research Environment, DRE) vernetzt. Die DRE integriert sehr heterogene analoge und digitale Daten, sowohl qualitative als auch quantitative, in eine gemeinsame digitale Forschungsplattform. Sie ermöglicht es uns, Daten zu teilen und Arbeitsformate bereitzustellen, die die Heterogenität, Komplexität und Dynamik der Clusterforschung widerspiegeln, mit dem übergeordneten Ziel, innovative und flexible IT-Ontologien zu etablieren.
Der Cluster fördert Chancengleichheit und die Anerkennung von Vielfalt durch sein Gender & Diversity Office (GDO), das Ansätze der Intersektionalität und der Critical Diversity Literacy (ICDL) vertritt. Das GDO arbeitet an der Schnittstelle von Forschung und Verwaltung und engagiert sich für die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Kompensation struktureller Benachteiligungen sowie für die Erweiterung von Forschungsmethoden durch intersektionale Perspektiven.
Neue Konzepte und Formate für Forschung
Unsere Schlüsselkonzepte sind Multiplizität, Relationalität und Reflexivität. Wir nutzen sie, um die dynamischen Wechselbeziehungen von Vielfalt und Verflechtung zu erfassen, die afrikanische und afrikanisch-diasporische Lebensweisen und Welterschaffungen prägen. Im Knowledge Lab – dem intellektuellen Kern des Clusters – verknüpfen wir unsere theoretischen, epistemologischen und methodischen Fragestellungen, regen Debatten und intellektuellen Austausch an und fördern Synergien sowie neue theoretische Entwicklungen. Sechs thematische Forschungsbereiche, organisiert in Research Sections, geben unseren Projekten eine kohärente Struktur. Die meisten Projekte verfolgen eine inter- und/oder transdisziplinäre Agenda und beinhalten eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschenden aus Bayreuth, Afrika und unserem globalen Netzwerk.